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Erste Mitgliederversammlung der Jungschützen - Sebastian Korte ist Kommandeur

Den erste Vorstand  der noch jungen Formation. (v. l.): Fabian Lackamp, Sebastian Korte, Henrik Ostlinning und Christian Brinkmann. Foto: Irmler

Vor gut drei Wochen ging die Gründungssitzung der Jungschützen des Bürgerschützenvereins über die Bühne. Am Sonntag kamen die jungen Männer nun erstmals zu ihrer ersten Mitgliederversammlung in der Schützenhalle zusammen. Präsident Franz-Josef Ostlinning ließ es sich dabei nicht nehmen, die Jungschützen im Alter von 16 bis 24 Jahren persönlich zu begrüßen.

Von Christopher Irmler

„Es hat sich schon einiges getan. Ihr seid eine sehr aktive Gruppe. Wir als Verein wollen uns zunächst einmal raushalten. Natürlich muss man dann letztendlich schauen, inwieweit sich eure Ideen mit denen des Gesamtvereins vereinbaren lassen.“

Rund 20 junge Männer waren der Einladung gefolgt und hatten sogleich die Gelegenheit, den ersten Vorstand der neuen Formation zu wählen. Schnell einigte man sich auf ein vierköpfiges Vorstandsteam. Demnach wird Sebastian Korte neuer Vorsitzender, Fabian Lackamp tritt das Amt des Kassierers an. Komplettiert wird das Quartett durch Henrik Ostlinning und Christian Brinkmann, die sich als Schriftführer auch um die Pflege des Internetauftritts der Kompanie kümmern werden.

Ferner bestätigte die Versammlung den Vorschlag des Vorstands, Sebastian Korte gleichzeitig zum Kommandeur der Jungschützen zu ernennen, die drei anderen Vorstandsmitglieder werden als Offiziere beim Schützenumzug vorwegmarschieren.

Generell ist man um eine eigene Identität bemüht und möchte sich daher auch optisch von der Ehrengarde absetzen. Nach Gesprächen mit Frank Deitert konnten so bereits wichtige Details für eine eigene Uniform vereinbart werden. Auch ein Jungschützen-Logo ist entworfen worden und wird sich in einem Anstecker für die Uniformen wiederfinden.

Laut Fabian Lackamp werden sich die Jungschützen beim großen Umzug hinter dem Korps der Alten Könige einreihen. Um sich nochmals als eigenständige Formation präsentieren zu können, warf Fabian Lackamp die Idee eines eigenen Schildes in die Versammlungsrunde. „Ich denke, dass das nach außen noch einmal ein wichtiges Zeichen wäre.“ Über diese und weitere Detailfragen könne man jedoch auch in Zukunft noch entscheiden, hieß es auf der ersten Generalversammlung der Jungschützen, die sich schon aufs Mitmarschieren beim Schützenfest Mitte Juli freuen.

Familie Hartmann lebt für das Schützenfest Generationen prägen den Verein

Familiensache: Drei Generationen der Familie Hartmann sind aktiv bei den Bürgerschützen (v.l.): Matthias, Wilhelm und Peter. Foto: Lieber

Im nächsten Jahr feiert der Sassenberger Bürgerschützenverein sein 175-jähriges Jubiläum. In verschiedenen Serien berichten die Westfälischen Nachrichten dazu. Besonders spannend verspricht dabei der Blick zurück auf alte Schützenfeste zu werden. Welche Besonderheiten gibt es, was haben die Schützen erlebt? Unter dem Titel „Wir sind Schützenfest“ berichten altgediente, aber auch junge Schützen über ihre Erlebnisse.

Von Ulrich Lieber
 

 

Eine echte Familientradition ist das Schützenfest im Hause der Familie Hartmann, die bereits in der vierten Generation einen äußerst prägenden Einfluss auf die Bürgerschützen hat. Wilhelm Hartmann war jahrelang Hauptmann, durfte aber damals nicht König werden. Warum? Seine Frau Käthe hatte etwas dagegen. „Man durfte nur in Uniform schießen, und meine Frau hat mir einfach meine Jacke weggenommen“, erinnert er sich. Dabei hatte er es 1973 auf den Vogel abgesehen, während seine Frau im eigenen Lebensmittelladen mitten in der Stadt arbeitete. „Da kam dann jemand in den Laden und hat ihr gesagt, dass ich den Vogel abschießen will.“ Blitzschnell schloss Käthe den Laden ab, radelte mit dem Fahrrad in den Brook und schnappte sich das Jackett. Und vorbei war es mit dem Schießen. Spätere Versuche waren auch nicht von Erfolg gekrönt. So blieb er, wie sein Vater Bernhard, der lange Jahre Präsident des Vereins war, ohne Königstitel.

Doch seine Nachkommen waren da erfolgreicher. 1985 schoss Sohn Peter den Vogel ab und holte sich als 32-Jähriger den Titel. „Die Feuerwehr hatte 100-jähriges Jubiläum, da habe ich morgens beim Antreten gesagt, dass ich an die Vogelstange gehe und gefragt, ob die Kameraden den Hofstaat bilden würden“, erinnert sich Peter. Dabei hatte er Riesenkonkurrenz, denn der Pfarrcäcilienchor hatte 90-jähriges Bestehen und das gleiche vor. Aber mit geballter Power, denn Peter musste es alleine mit neun Chormitgliedern aufnehmen – und gewann.

Genau 25 Jahre später, passend zum Jubiläum, schlug dann Matthias Hartmann zu und wiederholte den Triumph seines Vaters. „Ich durfte zum ersten Mal schießen, denn ich war gerade 25 geworden“, sagt Matthias, der auf Anhieb eine große und erfahrene Konkurrenz an der Vogelstange in die Schranken wies. Natürlich war dies auch gleichzeitig das 125-jährige Jubiläum der Feuerwehr, in der Matthias Hartmann ebenfalls aktiv ist. Damit ist die Feuerwehr derzeit mit fünf Königen an der Spitze der Liste, wird aber hart verfolgt vom Kegelclub „Die Bewämmsten“.