- WN 27.06.2013
Wie der Sohn, so der Vater
Bernhard und Heinrich Schuckenberg werden nacheinander Schützenkönig
von Ulrich Lieber
Vater Heinrich Schuckenberg erhielt ein Jahr später die Königskette aus den Händen seines Sohns überreicht. Foto.
In einer kleinen Serie stellen die Westfälischen Nachrichten interessante Geschichten rund um das Schützenfest vor. Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich die Personen. Ein Familienname hat in Sassenberg einen ganz besonderen Klang im Schützenwesen, denn es verbindet sich ein Novum damit.
Bernhard und Heinrich Schuckenberg haben nämlich etwas bislang Einmaliges geschafft. Im Jahr 1977 trat Bernhard Schuckenberg an die Vogelstange „ohne Wissen meiner Frau“ und traf perfekt. „Damit war ich der erste Schützenkönig der Sassenberger Landsknechte“, erinnert sich Bernhard Schuckenberg. Und so bestand dann auch der gesamte Thorn aus „Landsknechten“.
Doch das macht die Geschichte noch nicht einmalig, das wurde sie aber ein Jahr später. „Mein Vater war schon 75. Er kam in meine Werkstatt und sagte, dass er eine Rede fertig habe, denn er wollen den Vogel schießen“, berichtet Bernhard Schuckenberg. Und tatsächlich, mit Ansage gelang Vater Heinrich im Jahr 1978 der goldene Schuss und somit wurde er von seinem Sohn als neuer Schützenkönig inthronisiert. „Das gab es noch nie, dass erst der Sohn und dann der Vater Schützenkönig geworden ist.“
Aber Bernhard Schuckenberg ist auch auf musikalische Weise mit dem Schützenfest verbunden. Denn gemeinsam mit vier anderen jungen Männern gründete er 1964 den Fanfarenzug „Sassenberger Landsknechte“. Ihren ersten Auftritt hatten sie 1965 beim Winterfest der Schützen. „Wir lagen mit dem Schützenverein im Clinch, denn wir wollten in die Ehrengarde. Aber wir waren noch keine 18 Jahre alt und durften nicht“, sagt Schuckenberg. Also beschlossen Willi Niemerg, Dieter Füchtenhans, Reinhard Fischer, Heinz Maibaum und Bernhard Schuckenberg, gemeinsam Musik zu machen. „Wir hatten das in Milte gehört und wollten das auch. Unser erster Leiter war Hans Bussmeier“, erinnert sich Schuckenberg.
Als die jungen Musiker dann 18 waren wurden sie in den Schützenverein aufgenommen, denn nun durften sie Mitglied werden. „Wir haben vor 47 Jahren die Pfingstmusikschau ins Leben gerufen“, sagt Bernhard Schuckenberg. Die erste war noch im Hotel Börding, später ging es dann in den Brook. Vor 42 Jarhen sei dann auch der erste Trödelmarkt in Verbindung mit der Pfingstmusikschau im Kreis Warendorf aufgezogen worden. Aus dem Fanfarenzug haben sich mittlerweile auch die „Oldies“ gegründet, so dass Bernhard Schuckenberg ein wichtiger Teil der Geschichte des Vereins ist.