Darauf mussten die Bürgerschützen lange warten. Nach 811 Tagen konnten sie wieder einmal eine gemeinsame Veranstaltung genießen. Sie trafen sich zur Generalversammlung in der Schützenhalle.
Frank Wächter hatte es genau ausgerechnet: 811 Tage lag die letzte gemeinsame Veranstaltung der Bürgerschützen bereits zurück. Am Freitag endete diese lange Durststrecke nun mit der Generalversammlung, an der 117 Mitglieder in der Schützenhalle teilnahmen. „Was habe ich auf euch gewartet“, begrüßte sie Präsident Franz-Josef Ostlinning. „Im Brook ist es so ruhig – das ist kaum zu ertragen.“
In seinem Vorstandsbericht erinnerte er an das unbeschwerte Schützenfest im Juli 2019. „Es war ein tolles Fest und keiner ahnte, dass es für lange Zeit das letzte sein würde.“ Im August folgte die Ausrichtung des Kreisehrengardentreffens. „2019 war ein tolles, ein normales Schützenjahr.“ Auf eine Rückkehr zur Normalität hoffe er nun mit Blick auf den Sommer 2022.
Das wäre auch dem Kassierer sehr recht. „Willkommen zu gute Zeiten, schlechte Zeiten“, eröffnete Michael Dunker seinen Bericht. Das Jahr 2019 sei einerseits einnahmentechnisch ein Super-Jahr gewesen, andererseits „ein Jahr der Investitionen und Reparaturen“. Besonders die nötige Sanierung des Pavillons habe Spuren in der Kasse hinterlassen. Danach entfielen aufgrund der Pandemie fast sämtliche Einnahmen; als großer Block blieben 2020 die Mitgliederbeiträge, mit denen laufende Kosten gedeckt werden mussten. Der Schluss: „kein Fest, keine Kosten“ sei falsch, betonte auch Präsident Ostlinning. Pflege und Unterhalt des Vereinseigentums verursachten nun mal Kosten. „Corona hat die Vereinskasse getroffen, uns aber nicht umgehauen“, betonte Dunker abschließend.
Die abgesagten Feste machen sich auch in der Mitgliederentwicklung bemerkbar, wie Frank Hoppe in seinem Bericht darlegte. 2019 verzeichnete der Verein einen absoluten Mitgliederrekord von 2170. Im Schnitt träten 50 bis 70 Personen pro Jahr bei; man habe auf 2200 Mitglieder gehofft, doch dann sei Corona gekommen. Während Mitglieder verstarben, austraten oder ausgeschlossen wurden, habe in 2020 und 2021 der jüngere Nachwuchs gefehlt, die Gesamtzahl sank auf 2101 Mitglieder. Dennoch war Hoppe optimistisch, diese entfallenen Neuaufnahmen nach der Pandemie nachholen zu können.
Im insgesamt 19-köpfigen Vorstand gab es nur eine Veränderung. Auf Beisitzer Gerd Ellebracht, von Ostlinning auch „Kutschenminister“ und Platzwart genannt, folgt Ralf Müller. Ellebracht hörte nach insgesamt 19 Jahren im Vorstand auf und wurde mit viel Beifall von der Versammlung verabschiedet. Wiedergewählt wurden die Beisitzer Frank Deitert und Andreas König, Bernhard Ostkamp bleibt Hauptmann. Auch Helmut Vinke wurde einstimmig als Vize-Präsident bestätigt.
Traditionell ehrt der Vorstand all jene Schützen, die dem Verein seit 25 Jahren angehören. Aufgrund der Pandemie wurden nun zwei Jahrgänge ausgezeichnet. Ihr Entschluss, dem Bürgerschützenverein beizutreten, fiel bereits 1995: Andre Arenbeck, Michael Baumhöver, Friedhelm Beckmann, Reinhold Bussieweke, Hermann Feidieker, Rene Frense, Ludger Frerichs, Wolfgang Grothues, Sebastian Hellkuhl, Patrick Hillebrand, Volker Horn, Marco Kledzik, Michael Krewerth, Andreas Marmann, Udo Menke, Ralf Möllers, Jens Mulder, Jens-Oliver Oster, Frank Otte, Andreas Plaß, Jörg Poppe, Wilfried Risse, Heinrich Roer, Michael Schröder, Michael Stuckmann und Ingo Westphal.
1996 folgten: Martin Abbenhorn, Markus Abeck, Jörg Bechtel, Alois Blang, Reinhrad Buddenkotte, Ludger Claves, Wolfgang Ellebracht, Herbert Freye, Dieter Heseker, Friedhelm Hofbauer, Bernhard Jäger, Andre Klaas, Reinhard Kleine, Roland Koch, Dirk Koßmann, Atila Köz, Jürgen Krewerth, Ralf Kurzay, Carsten Lüffe, Erick Mader, Markus Maßmann, Ralf Müller, Thomas Müller, Anita Neier, Christian Oley, Volker Renkert, Michael Schulte, Thiatildis Sparenberg, Johann Streich, Frank Strotmeier, Ibrahim Tatlisöz, Walter Twehues, Iris Vögeler, Josef Westhoff und Benedikt Wiefel.