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Jubiläumskönigspaar: Mechthild und Gerd Ellebracht

Sie schwärmen immer noch!

Es war der 15. Juli des Jahres 1996, exakt um 12.37 Uhr, als am Schützenplatz bei strahlendem Sonnenschein im Brook ein lauter Jubelschrei ertönte. Gerd Ellebracht hatte mit dem 299. Schuss den Vogel von der Stange geholt und sich damit den Titel des 99. Sassenberger Schützenkönigs geholt. Gerd I. erkor damals seine Ehefrau Mechthild zu seiner Königin.

jubelpaar ellebracht

Mit 19 Jahren war Gerd Ellebracht in den Sassenberger Bürgerschützenverein eingetreten. Eigentlich wollte er schon früher die königliche Würde erringen. Doch seine Gattin war von dieser Idee nicht sonderlich begeistert, sodass er nie ernsthaft als Anwärter mit schoss. Doch vor 25 Jahren war das anders. „Es hat mich sechs Stunden lang Tanzen gekostet, bis meine Frau zustimmte“, sagt Ellebracht und lacht. Seine Frau erklärt lächelnd, sie habe es nie bereut. „Es war ein sehr schönes Jahr“, schwärmt sie. Damals lieferte sich der heute 67-Jährige ein spannendes Duell mit einer Frau. „Brigitte Harenkamp hat intensiv auf den Vogel geschossen. Sie wollte unbedingt die erste Königin werden“, erinnert der Jubilar, der auch bei der örtlichen Feuerwehr aktiv und ebenso im Nikolauskomitee war, sich. Bisher gab es im aktuell 2097 Mitglieder starken Bürgerschützenverein noch keine weibliche Majestät. „Das ist schade“, findet Ellebracht, der 19 Jahre im Vorstand der Bürgerschützen war und noch heute für die Kutschen verantwortlich zeichnet. „Doch das muss ich aufgeben“, schickt er schon einmal voraus.

Noch heute schwärmen die ehemaligen Majestäten von den geselligen Feiern und dem Zusammenhalt aller. „Beim Königsball war es so kalt, dass wir Hochprozentiges brauchten. Danach waren wir als Schnaps trinkender Thron bekannt“, erzählt der Rentner.
Auch als der König traditionell Dienstag früh um halb fünf zu Fuß ins zweieinhalb Kilometer entfernte Zuhause gebracht wurde, ging es hoch her. Mechthild Ellebracht war da schon längst mit den Nachbarn beim obligatorischen Brötchen schmieren. „Die werden im Vorfeld beim heimischen Bäcker bestellt. Wir haben so um 450 Brötchen geschmiert“, erinnert die Jubiläumskönigin sich.
Eigentlich sollte am 10. und 11. Juli das große Schützenfest in diesem Jahr gefeiert werden. Doch wegen der Corona-Pandemie musste es auch zum zweiten Mal in Folge abgesagt werden. „Wir haben den Thron und die Nachbarn zu uns eingeladen und feiern unser eigenes kleines Schützenfest“, bemerkt Mechthild Ellebracht voller Vorfreude. „Schützenkönig zu sein ist toll. Es gibt nichts Schöneres“, versichert Gerd Ellebracht und auch da stimmt ihm seine Ehefrau voll und ganz zu.