sidetitle 2017

Corps der "Alten Könige"


Weitere Informationen zu den Schützenkönigen sowie Fotos finden Sie unter der Rubrik Schützenkönige

Corps der "Alten Könige" im Jubiläumsjahr 2015

Corps der "Alten Könige" im Jubiläumsjahr 2015

Corps der "Alten Könige" im Jahr 2001

Corps der "Alten Könige" im Jahr 2001

 
Das heutige Corps der alten Könige wurde im Jahre 1965 unter Präses Max Wilbrand gegründet. Zielsetzung war und ist, die Kameradschaft unter den alten Königen zu festigen, das Schützenfest und den Festzug würdig mitzugestalten und enge gesellschaftliche Verbindungen zu schaffen und zu pflegen. Zur Zeit umfaßt das Corps 34 Mitglieder. Heinrich Mersmann und Heinrich Schuckenberg, der mit seinerzeit 75 Jahren als ältester den Königsschuß tat, wurden Ehrenmitglieder. Das Corps der alten Könige ist eine selbständige Formation im Verein, ihr gewählter Vorsitzender ist geborenes Mitglied des Hauptvorstandes. Vorsitzender von 1965 bis 1987 war Reinhold Borgmann, seine Stellvertreter Hubert Frense, danach Alfons Harenkamp. Im Jahre 1987 wurde ein neuer Vorstand gewählt: Vorsitzender wurde Hermann Renkert.
 

Von 2001 bis 2015 führte Bernhard Beile als Kommandeur das Corps an. Ihm folgte im Oktober 2015 Werner Storck der nun gemeinsam mit Matthias Hartmann als Kassierer, Ulrich Krewerth als Schriftführer sowie Friedhelm Beckmann als Beisitzer, die Geschicke dieser Formation führt.

Die alten Könige treffen sich am Schützenfestmontag zum gemeinsamen Frühstück im Cafe Arenhövel. Bei der Gelegenheit wird dem 25jährigen Jubelkönig ein entsprechender Orden verliehen. Nach dem Abholen des amtierenden Königs und nach dem Schützenumzug trifft man sich im Brook auf den sogenannten Königsbänken, d.h. in der 1975 vom Corps gestifteten Sitzecke mit dem Mühlenstein, zu einem gemütlichen Beisammensein. Das Corps der Alten Könige nimmt nach dem Königsschuss geschlossen an der Thronbesprechung und der Krönung des neuen Königs teil, nach der dem abgetretenen König das Königszepter überreicht wird, womit er in das Corps aufgenommen ist. Geselligkeiten wie Kegeln, Fahrradtouren, Planwagenfahrten und Geburtstagsfeiern sind willkommener Anlass, sich auch außerhalb der Schützenfesttage zu treffen.

Einige "Alte Könige" beim Abholen seiner Majestät König Hermann Pelster 1999.

von links: Bernhard Beile (1986), Werner Maibaum (1976), Frank Deitert (1997), Heinrich Mußmann (1969 + 1991), Dr. Heinz-Josef Sökeland (1989), Hermann Averbeck (1983), Friedhelm Zeuschner (1992), Theo Hülsmann (1971), Vereinskassierer Willi Hunkenschröder, Hermann Renkert (1979) und Franz Deitert (1970)

Hintere Reihe: Werner Maibaum (1976), Paul Lackamp (1982), Heinz Mußmann (1969), Bernhard Beile (1986), Hermann Averbeck (1983), Franz Deitert (1970), Peter Hartmann (1985), Norbert Hoppe (1984), Fritz Philipper (1960), Theo Hülsmann (1971), Franz-Josef Zelleröhr (1981).

Vordere Reihe: August Hülsmann (1967), Heinrich Schuckenberg (1978), Laurenz Möllers (1952), Alfons Harenkamp (1975), Bernhard Mußmann (1974), Hermann-Josef Hülsmann (1987), Franz Pohl (1965), Hermann Renkert (1979), Karl Habrock (1951 und 1973), Hubert Frense (1963), Reinhold Bergmann (1961), Alfred Wolfslau (1956).

Es fehlen: Robert Habrock, Anton Schöning, Franz Sparenberg, Willi Bühren, Bernhard Schukkenberg, Heinrich Mersmann, Paul Fischer.

In früheren Jahrzehnten hat es weder eine Regierungszeit noch eine besondere bleibende Ehrung eines Schützenkönigs gegeben. Er war als bester oder glücklichster Schütze der König für einen Tag und trat danach ohne viel Aufhebens als einfacher Schützenbruder wieder ins Glied zurück. Im Jahre 1888 wurde das Fest schon etwas prächtiger gestaltet durch Einführung des Hofstaates, des Königswagens und des Hauptmanns und zweiten Adjutanten. Von diesem Jahr ab stiftete der König wieder eine Plakette und hielt sich so in Erinnerung. Etwa seit der Jahrhundertwende schenkt der Verein seinerseits dem König zur Erinnerung eine Medaille. Ihre Form hat starke Ähnlichkeit mit der 1897 von Schuster Hermann Brameier gestifteten Königsplakette.

Zum ersten Mal traten ehemalige Könige in geschlossener Gruppe und mit einem Zepter als Zeichen ihrer Würde versehen beim Schützenfest 1928 auf. Aus einer Rechnung vom 2 1. Juli 1927 geht hervor, daß der Verein damals für 74,- RM sechs Königszepter bei der Firma Krimphoff in Warendorf angeschafft hat. Es ist kein zwingender Anlaß dafür überliefert, weshalb es gerade in diesem Jahr geschah,jedoch liegt eine Vermutung nahe. Der Thron von 1927 mit König Heinrich Deitert bestand nur aus Vorstandsmitgliedern und ehemaligen Königen: Heinrich Deitert, Beisitzer 1920-35; Heinrich Temme, erster Vorsitzender 1920-39; Anton Maibaum, Beisitzer 1923-50; Josef Hunkenschröder, König von 1910; Johannes Viskorf, Schriftführer und Beisitzer 1911-35, Ehrenmitglied des Vorstands auf Lebenszeit; Ernst Rath, Major 1907-23, König von 1907. So mag sich während des Festes im Hofstaat der Wunsch geregt haben, nicht sang- und klanglos wieder auseinander zu gehen, sondern die ehemaligen Könige länger zusammenzuhalten und ihnen eine längere sichtbare Ehrung zuteil werden zu lassen. Aufgrund seiner Zusammensetzung war der Thron als Vorstand nahezu beschlußfähig und brachte die Neuerung eine Woche nach dem Fest mit der Anschaffung der Zepter durch. Allerdings sollten immer nur die sechs letzten Könige geschlossen auftreten und das Zepter tragen.

Oben: Paul Lackamp (1932), Bernhard Mußmann (1924), Melchior Lackamp (1929), Christoph Habrock (1925), Heinrich Fölling (1912), Ernst Rath (1907), Heinrich Sökeland (1926).

Mitte: Bernhard Brockamp (1933), Heinrich Linnenbank (1931), Theodor Börding (1930), Anton Maibaum(1934), Heinrich Niemann-Borgmann (1936), Bernhard Arenhövel (1937), Josef Picker (1928), Josef Hunkenschröder (1910).

Unten: Wilhelm Möllers (1896), Hermann Brameier (1897), August Toppmöller (1874), Hermann Meinersmann (1938), Bernhard Kramme (1906), Bernhard Brinkmann (1900).

Bis zum Jahr 2001 gab es insgesamt 104 namentlich bekannte Könige; darunter sind fünf, die zweimal den Vogel ab schossen und somit die Würde eines Kaisers errangen:

Heinrich Breuer 1891 und 1902
Bernhard Müseler 1905 und 1920
Anton Ackermann 1911 und 1914
Karl Habrock 1951 und 1973
Heinz Mußmann 1969 und 1991

 

Früher nahmen die Könige in der Regel die Frau eines Nachbarn oder Bekannten zur Königin. Nachbarschaftsthrone waren die beliebtesten. Die Thronpaare wurden bei den Verheirateten in einer Art Ringtausch kombiniert. Nicht selten geschah es, daß sich einer der Thronherren bei nachfolgenden Festen mit dem Königsschuß revanchierte. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich durchgesetzt, daß die Ehepaare als Königs-und Thronpaare zusammenbleiben.