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Schützenblut wird vererbt

Familie Sökeland hat schon vier Könige hervorgebracht

Sassenberg - Das Schützenfest ist für viele Sassenberger von besonderer Bedeutung. Dies gilt zweifelsohne auch für die Familie Sökeland. Sie blickt auf eine große Schützentradition zurück. Schließlich findet man in der Historie des Bürgerschützenvereins bereits vier Könige aus dieser Familie. Dabei fällt ein gewisses Faible für Jubiläen auf.

Den Anfang machte 1889 Bernhard Sökeland, der damit zum König des 50. Schützenfests wurde. 1926 tat es ihm Heinrich Sökeland gleich. Genau 100 Jahre nach dem Urgroßvater gelang Dr. Heinz-Josef Sökeland der entscheidende Schuss – erneut in einem Jubiläumsjahr. Der letzte in dieser Reihe ist bisher Bruder Dieter, der im Jahr 2001 – und damit genau 75 Jahre nach Großvater Heinrich – die Königswürde errang. „Damals bin ich gegen 17 andere Schützen angetreten. Ich hatte es schon acht, neun Jahre lang versucht. Aber dieses Mal hatte ich einen Glückspfennig im Schuh. Dann klappte es doch“, erinnert sich Dieter Sökeland. Nur der dritte Bruder im Bunde, der heute in Osnabrück lebende Rainer, konnte sich noch nicht zum König krönen lassen. Allerdings war dessen Schwiegervater Reinhold Borgmann im Jahr 1961 Majestät der Sassenberger Schützen. Zudem gehörte er im direkten Vergleich der Brüder den meisten Throngesellschaften an.

Die Erfahrung aus dem Jahr 2001 möchte Dieter Sökeland auf keinen Fall missen. „Es war eine tolle Throngesellschaft. Seitdem unternehmen wir einmal im Jahr einen großen Ausflug.“ Auch Sohn Bernd, der zunächst jahrelang als Page an den Krönungen teilnahm und bereits im Jahr 2002 Kinderschützenkönig war, möchte die Familientradition fortsetzen. Auf der familieneigenen Königsfahne sei schließlich noch Platz für eine fünfte Jahreszahl. Seine Rede dürfte er im Fall der Fälle jedoch auf Hochdeutsch halten – im Gegensatz zu seinem Vater. Dieser ist bis heute der einzige König, der besagte Rede auf platt hielt. „Runner von’t Sofa, herin in Brook, Schützenfest up Sassenbiärg iss bloß eeinmal in Joahr“, hieß es damals.

Angesichts einer so langen Schützentradition fiel es den Familienmitgliedern nicht schwer, sich an die eine oder andere Anekdote aus den vielen Jahren zu erinnern. Da wäre die Frage, warum genau die Glocken der katholischen Pfarrkirche im Rahmen der Polonaise läuten. Die Antwort darauf findet man im Jahr 1988. Damals übernahm Kaplan Schönherr die Urlaubsvertretung in der Gemeinde. Eine opulente Hutsammlung und guter Überredungskünste stimmten den Geistlichen milde. „Danach war die Anlage allerdings für drei Monate defekt“, merkt Dieter Sökeland schmunzelnd an.

Warum die Familie so schützenfestaffin ist, wissen die Beteiligten ziemlich genau. „Das liegt uns wohl im Blut und wird vererbt“, mutmaßt Dieter Sökeland und geht sogar noch einen Schritt weiter. „Das ist ja quasi die fünfte Jahreszeit. In Sassenberg fragt man sich doch, ob man vor oder nach dem Schützenfest in Urlaub fährt.“

Quelle: WN vom 25.06.2015  /  Text & Foto:  C. Irmler
 

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