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Festverlauf im Überblick

Nachdem sich am Freitagabend die Jugend bereits mit einer Disco im Festzelt eingestimmt hat, beginnt das Schützenfest am Samstagabend um 17.00 Uhr traditionell mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes Evangelist. Die Herolde verkünden sodann mit den ersten Trompetenklängen vom Kirchturm aus, den Beginn der Festtage.

Um 19.00 Uhr heißt es dann "Antreten der Schützen" auf der Drostenstrasse, um die Fahnen und Standarten vom Sassenberger Rathaus abzuholen. Die Begrüßung durch den Präsident Frank Deitert und die Stadt Sassenberg, vertreten durch den Bürgermeister Josef Uphoff stimmt die angetretenen Schützen auf die folgende Festtage ein. Dabei lässt es sich die Stadt Sassenberg nicht nehmen, die Schützen mit einem Umtrunk  zu bedenken.

In einem kleinen Umzug geht es dann zu den Klängen der Musikzüge weiter durch den Brook zum Festplatz. Hier warten schon die festlich hergerichtete Schützenhalle und das eigens aufgebaute Festzelt auf den Beginn des ersten Festballs. Bevor es soweit ist, wird im Schatten des Pavillion der tradionelle Zapfenstreich vorgenommen. Ein Ereignis das jedes Jahr viele Schützen und Bürger mit großer Vorfreude und Spannung erwarten.

Der Samstagabend war bis in die fünfziger Jahre der Übungsabend für die Ehrengarde und die Offiziere. Die Schützen trafen sich dabei zur Marsch- und Trinkprobe im Zelt. Erst Anfang der sechziger Jahre wurde zum Tanz aufgespielt. Der samstägliche Tanzabend, der nicht zuletzt durch die Einführung der Abendmesse ermöglicht wurde, hat sich bewährt und ist bis heute ein fester Bestandteil des Schützenfestes. An diesem Abend nehmen vor allen Dingen auswärtige Gäste teil.

Am Sonntag können die Sassenberger Schützen zunächst einmal "ausschlafen" - denn erst um 14.00 Uhr heißt es wieder "Antreten" auf dem Lappenbrink in Höhe der Köngischänke.

Der anschließende Festumzug durch die Stadt, zieht sich wie ein Lindwurm durch die festlich geschmückten Strassen. Am Rathaus wird dabei in guter Tradition der gefallenen und verstorbenen Mitgliedern mit einer Kranzniederlegung gedacht. Der Präsident und die geistlichen Würdenträger der Stadt erinnern dabei in Ihren Ansprachen stets an die gemeinsame Verantwortung aus Vergangenheit und Zukunft.

Der Festumzug setzt dann den Marsch durch die Gemeinde fort und nimmt dabei "am Dreihüm" die jüngsten Schützenmitglieder im Alter von 6 bis 12 Jahren mit in Ihre Reihen auf. Eine inzwischen liebgewordene Aktion, die zudem die Bedeutung des Schützensonntags als Familien-und Generationentag unterstreicht!

Im Brook angekommen, stehen dann auch gleich die Kinder im Mittelpunkt des Tages. Neben der Kinderbelustigung wird dies auch durch die Ermittlung und Krönung des Kinder-Schützenkönigs am Sonntagabend deutlich. Auf ein besonderes Highlight darf sich das Kinder-Königspaar stets freuen, denn am folgenden Montagmorgen ist Ihnen ein Platz in der Pferdekutsche bei der Parade sicher!

Zudem wetteifern die Schützen am Sonntagnachmittag um den Titel als Hampelmann -und Holzschuh-König. Der Sonntag als Familien- und Generationentag bietet damit einen besonderen Rahmen für die Ehrungen und Auszeichnungen der Mitglieder und Jubilare.

Durch den Tanz am Samstagabend litt ein wenig die Geselligkeit am Sonntag, da den meisten Schützen drei Tanzveranstaltungen hintereinander zuviel wurden. Somit wurde der Tanz am Sonntag im Jahre 1971 zum letzten Mal durchgeführt. Zwar wurde ersatzweise bis 1979 ein Jugendtanz angeboten, aber auch diese konnte sich nicht durchsetzen. Seither findet am Sonntag kein Tanz mehr statt.

Am Haupttag des Schützenfestes heißt es, früh auf den Beinen zu sein. Spätestens ab 5 Uhr morgens fährt der Spielmannszug durch die Straßen, um alle Schützen und insbesondere die ehemaligen Könige und die Vorstandsmitglieder musikalisch zu wecken. Um 07.30 Uhr treten die Ehrengarde und die Musikzüge auf dem Lappenbrink an, um das Königspaar von ihrem jeweiligen Wohnsitz abzuholen. Das Antreten des gesamten Vereins auf dem Lappenbrink um 08.30 Uhr mit der großen Parade zu Ehren des Königspaares stellt dann ein besonders imposantes Bild dar, wenn über 1000 Uniformierte dabei sind und sich anschließend zum großen Umzug durch die Stadt  aufmachen.
Unmittelbar nach dem Eintreffen des Schützenzuges im Brook erfolgen noch Grußworte und Ehrungen, bevor dann das Königsschießen beginnt. In den letzten Jahren fällt der Königsschuss gegen Mittag. In den fünfziger und frühen sechziger Jahren kam es häufiger vor, dass der König erst am Nachmittag ermittelt werden konnte. Bis damals war der Montagmorgen im Brook eine ausschließliche Männerangelegenheit. Dies hat sich in den letzten Jahren geändert. Die gesamte Bevölkerung steht dicht gedrängt und verfolgt den Wettkampf um die Königswürde. Ist der Vogel gefallen, wird der neue König mit Salutschüssen begrüßt.

Das neue Königspaar wird am frühen Abend um 19.00 Uhr nach einer Polonäse vom Lappenbrink zum Festplatz mit seinem Hofstaat gekrönt. Der 1954 erstellte Pavillon bietet hierfür eine hervorragende Kulisse. Bis 2009 fand die Krönung eher statt und es schloß sich noch ein Umzug mit Parade auf dem Lappenbrink an, bis in die sechziger Jahre jeweils vor dem Hause des Königs oder, falls der König außerhalb festgelegter Grenzen im Außenbereich der Stadt wohnte, auf der zu seinem Wohnsitz führenden Straße abgehalten.

Am Montagabend findet der Königsball mit dem Ehrentanz der Majestäten im Festzelt statt und hierbei nimmt das Königspaar viele Glückwünsche der einzelnen Formationen und anderer Gäste entgegen. Gegen 21 Uhr wurde bis 1986 eine Polonäse mit Gegenzug auf der Brookstraße bis zum Abzweig zur Rathschen Villa durchgeführt. Ab 1987 wurde die Polonaise zu Beginn des Balles veranstaltet, und zwar fanden sich die Schützen mit ihrer weiblichen Begleitung auf dem Lappenbrink ein und zogen unter Mitwirkung der Kapellen zum Schützenplatz.

Eine neue, inzwischen schon traditionelle Einrichtung, die nicht durch einen Vorstandsbeschluss oder in der Satzung festgelegt wurde, ist die Heimbegleitung des Königs nach dem Festball am frühen Dienstagmorgen. Mit dem ersten Vogelgezwitscher wird der König von den noch anwesenden Festteilnehmern unter Musikbegleitung nach Hause gebracht, wo sich die Majestät mit Getränken und einem kleinen Imbiss bedankt.