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Hausmeister schickt Vogel in die Ferien

Lange wehrte sich der Vogel, doch um 13.48 Uhr gab er nach dem 435. Schuss auf. Während seine Überreste zu Boden segelten, kannte der Jubel von Thomas Storck keine Grenzen. Der 45-jährige Hausmeister der Johannesschule ist neuer Schützenkönig.
Von Ulrich Lieber

Im fünften Anlauf hat es für ihn geklappt, und als er in Richtung Vogelstange zum entscheidenden Schuss antrat, da wuchs die Nervosität. „Der Kick war da. Man weiß, jetzt kann es passieren“, strahlte Storck. In der Tat war der Königsschuss absehbar, dabei hätte eigentlich der Schütze vor ihm mit den gleichen Voraussetzungen den Vogel schon von der Stange holen müssen. Doch Bürgermeister Josef Uphoff hatte entweder kein Zielwasser getrunken, oder er wollte Thomas Storck vornehm den Vortritt lassen.

„Das liegt wohl in der Familie“, meinte Thomas Storck, denn 2002 war Bruder Werner Schützenkönig. Im gleichen Jahr begann Thomas Storck seine Arbeit bei der Stadt Sassenberg, und hier übernahm der gelernte Elektriker die Aufgabe des Hausmeisters in der Johannesschule. Gemeinsam mit seiner Frau Gaby wird er nun die Schützen ins Jubiläumsjahr führen, eine ganz besondere Aufgabe.

Begonnen hatte der Schützenfestmontag traditionell bereits um 5 Uhr in der Frühe mit dem Weckruf durch den Spielmannszug. Zweieinhalb Stunden später traten Ehrengarde und Musikzüge am Lappenbrink an, zum das noch amtierende Königspaar Michael Hülsmann und Nicole Strotbaum abzuholen. Um 8.30 Uhr traten dann alle Schützen auf dem Lappenbrink an und wurden dort von Oberst Helmut Müller, der hoch zu Ross kam, begrüßt. Über Hesselstraße, Drostenstraße, Tondorfstraße, Auf dem Düsen, Füchtorfer Straße, Klingenhagen, von-Galen-Straße und Brookstraße zogen die Schützen schließlich in den Brook zur Vogelstange, wo es neben dem spannenden Königsschießen auch noch andere Wettbewerbe gab.

Hampelmannkönig wurde mit dem 218. Schuss Alexander Vinke, den Holzschuh traf mit dem 198. Schuss Konstantin Bussmann. Beim Sterneschießen holte sich Daniel Buxel Gold, Jens Ulbrich sicherte sich Silber und Heinz-Josef Kuhlenkötter Bronze. Die Insignien gingen an: Daniel Fölling (Krone), Werner Fölling (Reichsapfel) und Alfons Everwand (Zepter).

Der Hofstaat setzt sich folgendermaßen zusammen: Michael und Anke Dunker, Frank und Silvia Deitert, Christian und Marion Ohlmeyer, Werner und Heike Storck, Wilfried und Heike Bußmann, Heinz-Josef und Heike Borgmann, Christian und Heike Borgmann, Andreas und Anne Strotmann, Bernd Storck und Claudia Hüwe.

Außerdem gab es Verdienstorden in Bronze für: Michael Dunker und Ludger Sparenberg für zehn Jahre Vorstandsarbeit, Berni Röttger unterstützt seit zehn Jahren den Vogelbau, Christian Bruns und Frank Schöne spielen seit 20 Jahren beim Großen Zapfenstreich mit, und André Kuhlenkötter gehört seit zehn Jahren zu den Fackelträgern. Berni Pollmeyer baut seit 20 Jahren den Kindervogel und erhielt den Orden in Silber, Oberst Helmut Müller wurde zum General und und seine Adjutanten Christian Mußmann und Manfred Fölling jeweils zum Hauptmann befördert.