Andrea Averesch ist das 2000. Mitglied der Sassenberger Bürgerschützen und erhielt von Präsident Franz-Josef Ostlinning einen Blumenstrauß überreicht. Foto: Irmler
Das lange Warten hat ein Ende – seit Samstagabend steht der große Schützenfestcountdown auf „Null“. Im Anschluss an die Vorabendmesse in der Pfarrkirche kamen zahlreiche Schützenbrüder vor dem Hotel Börding zusammen. Von dort aus setzte sich ein langer Tross in Richtung Rathaus in Bewegung.
Von Christopher Irmler
Hier werden traditionell die Fahnen und Standarten des Vereins aufbewahrt. Bürgermeister Josef Uphoff, selbst standesgemäß in Schützenuniform gekleidet, freute sich ob des freudigen Ereignisses. „Was in den letzten Tagen zu sehen, zu hören und zu spüren war hat gezeigt, was echter Schützengeist ist.“ Die festlich von den Nachbarschaftsgemeinschaften geschmückten Straßen seien ein Indiz hierfür. „Das Schützenfest in Sassenberg zu feiern ist seit 174 Jahren etwas ganz Besonderes.“
Dem schloss sich auch ein sichtlich zufriedener Schützenpräsident an. „Nun ist es endlich wieder soweit“, so Franz-Josef Ostlinning. Er lud die Teilnehmer ein, gemeinsam ein fröhliches Fest im Brook zu feiern und für diese Tage die Sorgen des Alltags zu vergessen. Der traditionelle Besuch des Rathauses diene auch dazu, „die Verbundenheit des Bürgerschützenvereins mit der Stadt Sassenberg zu dokumentieren.“
Nach einer kurzen Stärkung brachen die Formationen in Richtung Festplatz auf, wo Markus Maßmann, Kommandeur der Ehrengarde die Teilnehmer zunächst wegtreten ließ. Gegen 21.30 Uhr erfolgte ein weiterer Höhepunkt des alljährlichen Fests. Zahlreiche Gäste ließen es sich nicht entgehen, dem Großen Zapfenstreich beizuwohnen. Im Anschluss sorgte die Live-Band „Groove Chucks“ für ausgelassene Stimmung.
Nach den Feierlichkeiten blieb den Schützen bis Sonntag um 14 Uhr Zeit, sich zu erholen, ehe mit dem Antreten auf dem Lappenbrink der Schützenfest-Sonntag eingeläutet wurde. Bei aller Freude waren sich die Schützen auch ihrer Traditionen bewusst. So zog man zum Ehrenmal vor dem Rathaus, um einen Kranz niederzulegen. Die Gedenk-Rede hielt in diesem Jahr Pastor Andreas Rösner. „Es ist wichtig, einen Moment innezuhalten.“ Man gedenke der Opfer der Weltkriege, „die auch zu uns, zu unserer Heimat gehört haben.“ Das Schützenfest sei ein Beispiel für friedliches Miteinander, unabhängig von Herkunft oder religiöser Zugehörigkeit.
Auf dem Festplatz begrüßten zahlreiche Besucher die Formationen, zu denen auch Abordnungen aus Glandorf, Pluggendorf und Bad Laer gehörten. „Der Wahnsinn geht weiter. Gestern im Zelt herrschte Ausnahmezustand“, jubilierte Franz-Josef Ostlinning. Nun lüftete der Präsident auch das Geheimnis, wer Mitglied Nr. 2000 ist. Unter großem Beifall wurde Andrea Averesch offiziell begrüßt. „Wir haben die Marke von 2014 Mitgliedern schon deutlich überschritten.“
Bereits seit 1963 halten 13 Schützenbrüdern dem Verein die Treue. Sie ehrte man im Anschluss im benachbarten Festzelt. „Wir haben viele junge Mitglieder, aber auch diejenigen Schützen, die vor 50 Jahren eingetreten sind, sind wichtig“, betonte Ostlinning und verwies hierbei unter anderem auf deren langjährige Erfahrung.
Mit der Krönung des neuen Kinderschützenkönigs (Bericht folgt) endete das offizielle Programm am Sonntag. Am Montag wird der neue König ermittelt. Nach dem Antreten auf dem Lappenbrink um 8.30 Uhr geht es zum Schützenplatz.