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Vorbereitungen aufs Schützenfest

Sassenberg -  Wenn die Schützen sich in knapp zwei Wochen einen packenden Kampf an der Vogelstange liefern, ist vielen gar nicht bewusst, wie viele Handgriffe im Hintergrund nötig waren, um den Schießstand an die behördlichen Vorschriften anzupassen. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen.

Noch müssen sich die Mitglieder des Bürgerschützenvereins ein wenig gedulden, bis am zweiten Juliwochenende wieder grün-weißer Ausnahmezustand herrscht.

Von Seiten der Aktiven sind allerdings schon jetzt fast alle Vorbereitungen abgeschlossen. Dies wurde auch am vergangenen Freitag deutlich. Gemeinsam mit den Musikformationen der Landsknechte, des Gebrasa-Blasorchesters sowie des Spielmannszugs führten die Ehrengardisten eine Marschprobe durch. Mit dem Resultat war Kommandeur Markus Maßmann sehr zufrieden: Das große Fest kann kommen.

Der Höhepunkt eines jeden Schützenfests ist derweil die Ermittlung der neuen Majestät. Dass es seit einiger Zeit nicht mehr mit dem Aufstellen von Absperrgittern und dem Reinigen der Gewehre getan ist, verdeutlichen die Ausführungen von Vizepräsident und Schießwart Helmut Vinke.

So musste der Verein rund 7 000 Euro in die Anlage investieren. „Es werden immer wieder Ver- und Nachbesserungen gefordert. Eigentlich erfolgt die Abnahme im Abstand von fünf Jahren. Ob es bis dahin aber nicht schon wieder neue Auflagen gibt, kann heute noch kein Mensch sagen“, weiß Vinke. In Eigenregie setzte man die neuen behördlichen Auflagen um. So wurde am Vogelhochstand – so die offizielle Bezeichnung für den beim Königsschießen genutzten Schießstand – eine zusätzliche Blende montiert.

Am benachbarten Schießstand wird das Hin und Her der offiziellen Auflagen besonders deutlich. Verlangte der Gesetzgeber zunächst eine hölzerne Rückwand von 5,5 Zentimeter Stärke, sank dieser Wert zwischenzeitlich auf 3,5 Zentimeter – bis nun seit Neuestem 4,5 Zentimeter gefordert werden. Spontan Bretter hinzuzufügen oder zu entfernen, ist dabei jedoch keine Option.

Hinzu kommt, dass von behördlicher Seite ein Wechsel des Werkstoffs gefordert wird. Anstelle des Rahmens aus echtem Holz werden nun Holzwolle-Leichtbauplatten – umgangssprachlich auch als Heraklith-Platten bekannt – verbaut.

Der Schützenverein dankt in diesem Zusammenhang einigen ortsansässigen Firmen und Betrieben für die kurzfristige Hilfe.

Quelle: WN vom 01.07.2015  /  Text & Foto: C. Irmler

Corps der Alten Könige feiert goldenes Jubiläum

Sassenberg - Kameradschaft und Tradition – auf diesen Grundpfeilern fußt das Corps der Alten Könige. Die „erlesene Gruppe“, wie Kommandeur Benrhard Beile sie nannte, besteht seit inzwischen 50 Jahren.

Im vergangenen Jahr feierte der Bürgerschützenverein sein 175-jähriges Bestehen. Am vergangenen Samstag stand jetzt das nächste Jubiläum auf dem Programm.

In der Schützenhalle begrüßte der sichtlich gut gelaunte Bernhard Beile die über 200 Gäste zum 50. Geburtstag des Corps der Alten Könige. In der Historie des Schützenvereins zählt man bisher 117 Schützenkönige sowie fünf Kaiser. Dabei veränderte sich auch die Wahrnehmung der jeweiligen Majestät, wie Beile verdeutlichte. „In den ersten Jahrzehnten war man immer nur König für ein paar Tage. Erst 1928 traten die Könige erstmals als kleine Formation auf.“

Mit der Gründung des Corps der Alten Könige im Jahr 1965 verfolgte man das Ziel, den Zusammenhalt und die Kameradschaft der ehemaligen Regenten zu festigen. „Das ist gelungen. Es ist mehr als nur eine Einheit, es herrschen Einigkeit und Harmonie. Ich bin stolz, Kommandeur dieser erlesenen Truppe zu sein“, so Beile, der das Amt seit Herbst 2001 innehat. Grundsätzlich sei der Verein „im wahrsten Sinne ein Bürgerschützenverein, denn jeder Bürger fühlt sich angesprochen“, ist sich der König des Jahres 1986 sicher.

Lobende Worte fand auch Präsident Franz-Josef Ostlinning. „Das Corps der Alten Könige ist ein wesentlicher Aktivposten unseres Vereins. Heute haben wir einen Grund, ausgiebig zu feiern.“ Dem schloss sich auch Bürgermeister Josef Uphoff an. „Wir sind ein Schützenverein für alle Bürger dieser Stadt und die unzähligen Gäste. Es war eine glänzende Idee, die Könige auf diese Art zusammenzuführen.“ Ferner bezeichnete Uphoff das Corps als „einen besonderen Stützpfeiler des Vereins“.

Stellvertretend für die Königinnen gratulierte Andrea Averesch den ehemaligen Majestäten. Mit ihrem kurzen Gedicht und der Übergabe eines Geschenks endete der offizielle Teil des Fests. Danach feierten die Könige, Vorstandsmitglieder, Ehrengardisten und Abordnungen des KCK, des VfL sowie des Heimatvereins den runden Geburtstag. Damit die ansonsten stets aktiven Musikzüge entsprechend mitfeiern konnten, sorgten an diesem Abend die Oldies für den guten Ton.

Quelle: WN vom 30.06.2015  /  Text C. Irmler | Foto: Fotostudio Kaup