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Schützenfest in Sassenberg

75 Jahre Treue zum Verein

 

Freitag, 6. Juli, um 23.55 Uhr auf den zu diesen Zeiten menschenleeren Straßen der Sassenberger Innenstadt. Es ist nichts zu vernehmen außer des auf den Asphalt prasselnden Regens. Die Straßenbeleuchtung ist eingeschaltet, der Kirchtum beleuchtet, die Rollläden sind verschlossen. Sassenberg schläft. Doch auf dem Mühlenplatz tummeln sich unter dem stadtbekannten Pavillon 15 Jugendliche. Ein guter Mix aus Mitgliedern des Fanfarenzugs, des Schützenvereins und weiteren Verbänden. Gebannt blicken Sie in das Schaufenster auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort verfolgen Sie das Geschehen einer Anzeigentafel, die das Schaufenster das ganze Jahr über ziert. 23.59 Uhr: Die Jugendlichen starten einen Countdown. 60 Sekunden zählen sie herunter. „Bald ist es soweit!“, ruft noch jemand in den Nachthimmel. 10,9,8,7, 6,5,4,3,2,1,0! Die Jugendlichen springen durch die Gegend und liegen sich in den Armen. Und warum? In Sassenberg weiß das jeder: Endlich ist wieder Schützenfest!

 

Nachdem am Freitag auf der Mottoparty „Pimp my Drink“, organisiert von der Landjugend Sassenberg, schon für die Jugend das Schützenfest eingeläutet wurde begann am Samstag das Bürgerschützenfest mit der heiligen Messe, musikalisch vom Gebrasa Blasorchester, in der Kirche. Es folgte das Antreten auf der Drostenstraße. Von dort ging es zum Einholen der Fahnen und Standarte in Richtung Rathaus. Der Präsident des Bürgerschützenvereins, Franz-Josef Ostlinning bedankte sich bei allen Straßengemeinschaften für das Herrichten des Straßenschmucks. Im Brook angekommen erwarteten alle den großen Zapfenstreich. Diesen spielten unter Fackellicht der Gebrasa Spielmannszug gemeinsam mit dem Gebrasa Blasorchester. In diesem Jahr lauschten die Zuhörer den Tönen aus der Trompete von Marko Averesch, der erstmals die Solopassagen spielte. Im Festzelt spielte anschließend die Tanzband „GROOVIN“.

Bei Regenwetter ging es beim Antreten auf dem Lappenbrink am Sonntag weiter. Über Brökeland, Schürenstraße, Langefort und Telgenkamp ging es in den Brook, wo die Kinder ihren großen Tag haben. Auf Grund des Regens fand die Kinderbelustigung, die von der Landjugend und dem Komitee rund um Bernhard Kunstleve vorbereitet wird, in der Schützenhalle statt. Zudem wurde an der Kindervogelstange der Kinderkönig gesucht und gefunden: Mit dem 168. Schuss holte Nick Niemerg den Vogel von der Stange. Zu seiner Königin machte er Lynn Möllers. Die Krone schoss Leon Mönnigmann, der als Thronpartnerin Marie Feuersträter an seine Seite nahm. Das Zepter ging an Lara Wekeiser, die Can Denis an ihre Seite stellte. Und zu guter Letzt ging der Reichsapfel an Marcel Schräder, der mit Laura Koßmann an seiner Seite den Kinderthron vervollständigt.

Im Festzelt sammelte sich die ältere Generation, um die Vergangenheit noch einmal in Erinnerung zu rufen. Präsident Ostlinning war es eine große Ehre, Anna von Gelieu im Festzelt zu begrüßen, die vor genau 60 Jahren das Schützenvolk mit ihrem König Laurenz Möllers regierte. In diesem Jahr war bei den Ehrungen das Besondere, dass mit Bernhard Uphoff sogar ein Schützenbruder für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden konnte. 25 Jahre später, im Jahre 1962, entschieden sich 15 Bürger dem Verein beizutreten und ihm bis heute treu zu bleiben: Josef Abeck, Werner Baving, Hermann Dietz, Dieter Elsner, Edgar Franzke, Heinrich Große Winkelmann, Bernhard Grothues, Hans-Joachim Klaas, Bernhard Lückewerth, Heinrich Pelster, August Schröder, Willi Topheide, Heinrich Waltering, Josef Wiewel und Werner Engbert durften sich zurecht über diesen verdienten Orden freuen. Dieser mehr als gelungene Seniorennachmittag wurde abgerundet durch den Auftritt des Chanty Chors aus Hude.